In Russland wird heute ein Jubiläum besonderer Art gefeiert. Auch im Westen bleibt manchem dieses Ereignis fest in Erinnerung. Dabei geht es nicht um die Einnahme Berlins durch die Roten Armee wie im Jahre 1945 oder um die so genannte Grosse Oktoberrevolution, deren 100-Jubiläum auch dieses Jahr im Oktober gefeiert wird. Nein, es geht heute um eine kleine, aber feine Sache. Genauer gesagt um ein runde Sache. Noch genauer um eine metallene Kugel.
Vor 60 Jahren von russischen Wissenschaftlern entwickelt und Ingenieuren technisch realisiert, ist diese Kugel aus Metall erfolgreich in All geschossen worden. „Na und, was soll daran besonders sein?“, fragt sich ein mancher Spießbürger, schon im Mittelalter wurden Kugeln aus Kanonen geschossen! Auch aus Metall. Was hab‘n denn die Russen besonderes g‘macht?“
Mag sein. Aber damals, am 4. Oktober 1957 ist eine solche Kugel nicht durch eine Kanone, sondern durch eine Rakete ins All befördert worden.
Und das bedeutete, dass die Russen genauso so Amerika abschießen können. Dadurch hat der Westen gleich Schiss bekommen.
Denn bis jetzt wurden im Westen gerne solche Märchen erzählt, dass die Russen das nationalsozialistische Deutschland (lies: den Westen) mit Hilfe mongolischer Horden erobert haben.
Aber diesmal ist es das Weltall gewesen. Und bekanntlich ist, dass Mongolen nur Steppenreiter sind, jedoch keine Weltraumfahrer.
Und noch eines schien dem arroganten und selbstverliebten Westen suspekt: es war eigentlich keine einfache Metallkugel, sondern ein künstlicher Trabant der Erde. Aber das bedeutete vielleicht noch schlimmeres: Dass die Russen gar so nicht blöd sind, wie die Führer des Westens es ihren Völkern versucht haben einzubleuen. Mehr noch: Obwohl die Amerikaner fast alle führenden deutschen Raketenbauer, einschließlich der V2-Ingenieure, mit sich nach Amerika mitgeschleppt haben, ist es doch irgendwie den verdammten Russen gelungen, aus eigenen Kräften ein Projekt zur Erschließung des Weltalls zu realisieren.
Und genau das war vor der größte Schock für den Westen.
Aber jeder Schock bedeutet gleichzeitig auch eine Möglichkeit zu einem Durchbruch. Sowohl im eigenen, begrenzten Bewusstsein, als auch im All.
Oder wie der alte lateinische Spruch lautet :“ Per astera ad astra!“
Sehr guter Artikel! Gefällt mir sehr.