200 Jahre Paradoxe — Karl Marx und seine Ideen

200 Jahre Paradoxe — Karl Marx und seine Ideen

Karl Marx — 200 Jahre

1848 hat ein Mann folgendes geschrieben : «Ein Gespenst geht um in Europa  —  das Gespenst des Kommunismus.»

Diese Worte haben sich später wirklich als gespenstisch erwiesen.

Dass heißt, dieser Kommunismus ist bis heute als nie und nirgendwo real gewordenes gesellschaftliches Konstrukt bekannt.

Also, nur ein Gespenst, eine Art Popanz.

Aber die Idee des Kommunismus war mit der Manifestation, dass heißt mit der Veröffentlichung der Schrift damals im Westen, geboren. Was übrigens für die Hälfte der westlichen Spießbürger bis heute ein unverständliches Phänomen ist und die andere Hälfte dieser Bürger festen Glaubens ist: Kommunismus ist eine russische Erfindung. Gott sei Dank, dass er nicht  wie die heimliche Putinsche Waffe, das berüchtigte «Nowitschok», ist.

Nein, der Erfinder der Idee war ein Deutscher. Genauer gesagt ein deutscher Jude. Der Mann hieß Karl Marx, war um diese Zeit genau 30 Jahre alt, ein ohne öffentliche Diskussion promovierter Philosoph und Vater von zwei Kindern.

Selbst der Inhalt seiner Dissertation hat mit seiner späteren Idee des Kommunismus nichts zu tun. Sie war den Differenzen  der demokritischen und epikureischen Naturphilosophie gewidmet. Vielleicht entschied sich schon damals der angehende Philosoph für die zweite Variante der Lebensweise, die der Epikureer, dass heißt der Lebensgenießer.

Später propagierte Marx in seinen  Werken die Ideen der Gerechtigkeit, die Wertigkeit der Proletarier und deren fleißige Arbeit für das Allgemeinwohl.

Dabei hat er eine Frau geheiratet, die vom deutschen Adelsgeschlecht war und lebte öfter zu ihren Kosten und seines Freundes Friedrich Engels.

Gemeinsam mit ihm hat Marx die Idee der gesellschaftlichen Ordnung ausgearbeitet, in der das abstrakte, allgemeine Wohl viel höher steht als das Wohl eines  Individuums oder sogar ganzer sozialer Schicht.

In der Zeit der  Klassengesellschaften und festgelegten sozialen Rollen schien allein die Idee davon als bedrohlich und gespenstisch.

Dieses Gespenstische ist dem Kommunismus bereits von seinen Hebammen, pardon, von seinen Geburtsvätern in die Wiege gelegt worden. Er erstand als Organisation aus einem Geheimbund der Geächteten , also nicht wirklich anerkannten Leuten. Selbst paar Jahre später als dieser Bund ins öffentliche Tageslicht trat und sich Bund der Kommunisten nannte, existierte er nicht lange. Schon 1850 wurde der Kommunistische Bund von der Obrigkeit verboten und löste sich praktisch auf. Dazu wurden noch Karl Marx und sein Weggefährte Friedrich Engels aus dem Bund ausgeschlossen.

Erst viele Jahre später und in einem anderem Land wurde versucht, die Idee des Kommunismus wieder zu realisieren. Zweifellos war dieses Projekt sowohl in seiner territorialen als auch in seine zeitlicher Ausdehnung das größte politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Experiment aller Zeiten.

Manifest der Kommunistischen Partei

 

Hier ist ein kurzer Auszug aus dem «Kommunistischen Manifest». Paradoxerweise sind manche seiner Thesen auch heute aktuell. Zum Beispiel:

«Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen.».

Das heißt: Die Geschichte des Kampfes zwischen den Armen und den Reichen

«Die ganze Gesellschaft spaltet sich mehr und mehr in zwei große feindliche Lager, in zwei große, einander direkt gegenüberstehende Klassen: Bourgeoisie und Proletariat. «

 Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.

«Wir sehen also, wie die moderne Bourgeoisie selbst das Produkt eines langen Entwicklungsganges, einer Reihe von Umwälzungen in der Produktions- und Verkehrsweise ist. Das Bedürfnis nach einem stets ausgedehnteren Absatz für ihre Produkte jagt die Bourgeoisie über die ganze Erdkugel. Überall muß sie sich einnisten, überall anbauen, überall Verbindungen herstellen. «

 Wie kann man besser die heutige Globalisierung bezeichnen?

«Die Bourgeoisie reißt durch die rasche Verbesserung aller Produktionsinstrumente, durch die unendlich erleichterte Kommunikation alle, auch die barbarischsten Nationen in die Zivilisation. Die wohlfeilen Preise ihrer Waren sind sind die schwere Artillerie, mit der sie alle chinesischen Mauern in den Grund schießt, mit der sie den hartnäckigsten Fremdenhaß der Barbaren zur Kapitulation zwingt

Hat diese These nichts mit aufstrebender Weltmacht China zu tun?

«Sie zwingt alle Nationen, die Produktionsweise der Bourgeoisie sich anzueignen, wenn sie nicht zugrunde gehen wollen; sie zwingt sie, die sogenannte Zivilisation bei sich selbst einzuführen, d.h. Bourgeois zu werden. Mit einem Wort, sie schafft sich eine Welt nach ihrem eigenen Bilde.»

Hat es nicht mit dem beschleunigter Zerfall der traditioneller Werte der Nationen, der Familie und der Kultur zu tun?

Man muss zugeben, dass Marx und seine Nachfolger im Vergleich zu irgendwelchen Vertretern des Bilderberger Clubs ihre Ansichten publik machten.

«Die Kommunisten verschmähen es, ihre Ansichten und Absichten zu verheimlichen. Sie erklären es offen, daß ihre Zwecke nur erreicht werden können durch den gewaltsamen Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsordnung. Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten.»

Besonders interessant sind auch ganz konkrete  Punkte des Manifestes , die für manche  Partei ins politische Programm passen könnten.

«Für die fortgeschrittensten Länder werden jedoch die folgenden ziemlich allgemein in Anwendung kommen können:

  1. Expropriation des Grundeigentums und Verwendung der Grundrente zu Staatsausgaben.
  2. Starke Progressivsteuer.
  3. Abschaffung des Erbrechts.
  4. Konfiskation des Eigentums aller Emigranten und Rebellen.
  5. Zentralisation des Kredits in den Händen des Staats durch eine Nationalbank mit Staatskapital und ausschließlichem Monopol.
  6. Zentralisation des Transportwesens in den Händen des Staats.
  7. Vermehrung der Nationalfabriken, Produktionsinstrumente, Urbarmachung und Verbesserung aller Ländereien nach einem gemeinschaftlichen Plan.
  8. Gleicher Arbeitszwang für alle, Errichtung industrieller Armeen, besonders für den Ackerbau.
  9. Vereinigung des Betriebs von Ackerbau und Industrie, Hinwirken auf die allmähliche Beseitigung des Unterschieds von Stadt und Land.
  10. Öffentliche und unentgeltliche Erziehung aller Kinder. Beseitigung der Fabrikarbeit der Kinder in ihrer heutigen Form. Vereinigung der Erziehung mit der materiellen Produktion usw.»

Eine Hälfte dieser Ideen ist entweder veraltert oder schon realisieret worden.

Aber eine andere  Hälfte dieser Ideen würde bestimmt auch heute dem Allgemeinwohl zugute kommen.

Als Fazit stellte Karl Marx in seiner Lehre wieder eine paradoxe und gleichzeitig gespenstisch- schreckliche Behauptung auf:

» Der Kommunismus wird bereits von allen europäischen Mächten als eine Macht anerkannt.»

Diese Worte sind wirklich zukunftsträchtig. Darum bekämpfen alle europäische Länder im modernen Europa vehement den Kommunismus. Denn wenn eines Tages die Idee des Kommunismus, d.h. des allgemeinen Wohls siegen werden, werden alle europäischen Mächte  ihre Macht verlieren.

Denn schon damals sagte  Karl Marx über seine Genossen:

» Sie haben eine Welt zu gewinnen!»

 

 

 

 

 

 

 

 

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