100 Jahre seit dem Ende des Ersten Weltkrieges

 

In der europäischen Kulturlandschaft kreuzt sich das Datum 11.11 in zweierlei Hinsicht:

Einerseits beginnt in Köln an diesem Tag alljährlich der berühmte Karneval. Um genau zu sein, er beginnt pünktlich am 11. November um 11 Uhr und 11 Minuten. Ohne Zweifel ist es eines der freudigsten Ereignisse der europäischen Kultur. Und so tanzt und singt jedes Jahr aufs neue das zahlreiche Narrenvolk.

Anderseits ist am 11. November auch das Ende des Ersten Weltkrieges, im wahrsten Sinne des Wortes, «versiegelt». Das wird von den Europäern allerdings nicht so ausgiebig gefeiert, und den breiten Massen überhaupt nicht bewusst. Vielleicht ist das auch recht so. Denn normalerweise feiert man etwas Freudiges. Zum Beispiel Karneval. Einen Totentanz will keiner feiern.

Aber dieses Jahr ist eine Ausnahme gemacht. 2018 gedenken die meisten Europäer dem 100-sten Jahrestag seit dem Ende des Ersten Weltkrieges. Einer der blutigsten und sinnlosesten Kriege in der menschlichen Geschichte. Es gibt keine lebendigen Veteranen dieses Krieges mehr, aber die Erinnerung lebt weiter. Noch.

Der Erste Weltkrieg forderte unter Soldaten fast 10 Millionen Todesopfer und etwa 20 Millionen Verwundete. Mehr als 7 Millionen Zivilisten fielen diesem Krieg zum Opfer.

Und dieser Krieg hinterließ fast 7 Millionen Waisen. Diese können durchaus als besondere Opfer des Krieges gelten. Zahlreiche zerstörte Städte, Siedlungen und Werke kommen dazu. Auch Werke der europäischen Kultur wie Kirchen und Kathedralen, Schulen und Theater wurden beschädigt oder völlig zerstört.

In seiner Rede bekräftigte Emmanuel Macron, der Präsident Frankreiches, des Landes, wo vor 100 Jahren im Compiegne Wald um 5 Uhr und 12 Minuten der Erste Weltkrieg offiziell beendet wurde, die Notwendigkeit eines dauerhaften Friedens für uns alle. Dieses Vermächtnis sollte die beste Erinnerung an diesem Weltereignis sein.

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